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Vitamin B6 (Pyridoxin) und Immunsystem

Jedes Stadium einer Immunantwort hängt von den synergistischen Funktionen bestimmter Mikronährstoffe ab.  

Die empfohlene tägliche Zufuhr liegt für Erwachsene zwischen 1,4 mg (Frauen) und 1,6 mg (Männer).

Auch Vitamin B6 (Pyridoxin) spielt in der Immunantwort eine wichtige Rolle. 

Um in bestimmten Situationen die immunologischen Funktionen aufrechtzuerhalten oder zu optimieren bzw. für therapeutische Zwecke sind oft höhere Gaben von Vitamin B6 angezeigt. 

Vitamin B6 spielt in Form seiner Coenzyme eine wichtige Rolle in einer Reihe von Stoffwechselprozessen, wie im Aminosäure-, Kohlenhydrat-, Lipid-, Neurotransmitter- und Nukleinsäurestoffwechsel.

Vitamin B6 ist in Nahrungsergänzungsmitteln und Sportlerprodukten oft in hoher Dosierung enthalten. Da zu hohe Zufuhrmengen neurologische Störungen hervorrufen können, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die tolerierbare tägliche Gesamtzufuhrmenge für Erwachsene mit 25 mg angegeben.

Die empfohlene Zufuhr für Erwachsene können Mischköstler leichter über Lebensmittel erreichen als Vegetarier. 

Einige Fische, wie Sardinen und Lachs enthalten pro 100 g etwa 0,97mg Vit. B6, Hummer sogar 1,18 mg/100 g. 

Bei den vegetarischen Lebensmitteln haben Sojabohnen mit 1,00 mg /100 g, den höchsten Vit. B6-Gehalt, gefolgt von Walnüssen (0,87 mg), Sonnenblumenkernen und Linsen (0,60 mg), sowie Kichererbsen und weißen Bohnen (0,54 bzw. 0,41mg).*

Hohe Zufuhren von Vitamin B 6 gehören in die Hände von Ärzten/Therapeuten.

* Diese Angaben sind „Näherungswerte“ und stimmen bei den diversen Nachschlagemöglichkeiten nicht überein. Sie sind aber ein wichtiger Ansatz um einen groben Überblick über die eigene Aufnahme zu erhalten.

Die Bezeichnung Vitamin B6 umfasst verschiedene vitaminwirksame Verbindungen (Pyridoxin, Pyridoxamin, Pyridoxal). Es gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, ist licht- und hitzeempfindlich.

Vitamin B6 ist an vielen verschiedenen enzymatischen Reaktionen im Stoffwechselgeschehen des Körpers beteiligt; auch an der zellulären und humoralen Immunabwehr.

Gemeinsam mit den Vitaminen B2 (Riboflavin), Folat (Vit. B9, Vit. B11) und Vitamin B12 (Cobalamin) sorgt es für einen kontinuierlichen Homocysteinabbau. Homocystein ist in erhöhter Konzentration ein Risikofaktor für arteriosklerotische Erkrankungen.

Bei Neuropathien wurden hohe Vitamin B6-Gaben ebenso erfolgreich eingesetzt, wie bei rheumatischer Arthritis. Auch ein geschwächtes Immunsystem z.B. in fortgeschrittenem Alter kann durch höhere Gaben von Vit. B6 optimiert werden. 

Bei einer zu hohen Aufnahme über Nährstoffpräparate, angereicherte Lebensmittel oder Medikamente können allerdings auch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.

Eine langfristige Zufuhr von mehr als 500 mg Vitamin B6 pro Tag bzw. mehr als 8 mg pro kg Körpergewicht pro Tag kann zu neurologischen Störungen, Hautveränderungen und Muskelschwäche führen. 

Bereits regelmäßige Zufuhrmengen von mehr als 100 mg pro Tag könnten leichte neurologische Beeinträchtigungen hervorrufen. 

Solche Dosierungen sind alleine über die Ernährung nicht zu erreichen.

Laut Nationaler Verzehrsstudie (NVS II) erreichten nicht alle Teilnehmer die empfohlene Zufuhr, was keinem Mangel entsprechen muss, aber eine Unterversorgung wahrscheinlich macht.

Literatur

lgl.bayern.de/lebensmittel/warengruppen/wc_49_diaetische_lebensmittel/et_vitamin_b6_sportlerprodukte.htm

https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-b6/?L=0

http://www.vitalstoff-lexikon.de

Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. H.K. Biesalski, J. Köhrle, K. Schümann. George Thieme Verlag, 2002

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https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/ws/faq/FAQs-VitaminB6.pdf

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