Ob Honig, Gelee Royal, Bienenpollen, Propolis oder Bienenwachs, wir alle kennen Bienenprodukte, die in der Apitherapie, der Naturkosmetik und im Haushalt verwendet werden.
Hausmittel, wie etwa: Zwiebel, Rettich oder Kaffee mit Honig gegen Husten, eine Honigmaske bei unreiner Haut oder gegen spröden Lippen, kennen wir von unseren Müttern und Großmüttern.
Ab und zu darf man sich auch ein Brötchen mit Honig schmecken lassen.
Wer sich mit „Sommerhonig“ befasst, stößt automatisch auf Berichte, die auf die weite Verbreitung des Jakobskreuzkrauts und dessen Giftstoffe, Pyrrolizidin-Alkaloide (PA), hinweisen, die leberschädigend wirken.
Leider nicht die einzige Pflanze, die sich mittels PA gegen Fraß wehrt. Die Hauptblütezeit der PA liefernden Pflanzen ist im Sommer, daher werden die PA primär in Sommerhonigen gefunden. Auch andere Lebensmittel, wie Tees, Kräuter etc. (siehe Literaturangaben) können mit PA belastet sein. Wie beim Honig, schwanken auch hier die PA-Gehalte stark.
Seit einigen Jahren werden erfolgreiche Maßnahmen gesetzt, die die Ausbreitung der gelben Wildpflanze eindämmen.
Regelmäßige Kontrollen der Nahrungsmittel und ab 2022 Höchstgehalte/EU dienen der Sicherheit der Konsumenten.
Seit 2011 veröffentlicht das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung regelmäßig Stellungnahmen zu PA-Gehalten in Lebensmitteln.
Literatur
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Stellungnahme 026/2020 vom 17.6.2020:
„Auf Grundlage neuer Gehaltsdaten aus den Jahren 2015 bis 2019 hat das BFR nunmehr die aktuelle Gesamtexposition von Verbraucherinnen und Verbrauchern gegenüber 1,2 ungesättigten PA über verschiedene relevante Lebensmittelgruppen (u. a. Honig, verschiedene ((Kräuter)tees, Milch, Spinat) in Deutschland abgeschätzt. Die Betrachtungen zeigen, dass sowohl die mittleren Gehalte an 1,2 ungesättigten PA als auch die Gehalte im 95. Perzentil in den letzten Jahren in den meisten Lebensmittelgruppen deutlich verringert werden konnten.
Besonders ausgeprägt ist die Abnahme bei Grünem Tee, Schwarzem Tee und Pfefferminztee, aber auch bei Kamillentee, Kräutertee und Rooibostee. Dementsprechend ist auch die Aufnahme 1,2 ungesättigter PA über diese Lebensmittel in den letzten Jahren gesunken.
Weiterhin muss betont werden, dass eine Exposition gegenüber 1,2-ungesättigten PA noch über weitere Lebensmittel stattfindet. Diese konnten wegen fehlender Daten zu Verzehrsmengen und/oder PA-Gehalten in die Gesamtbewertung nicht einbezogen werden. Zu den Lebensmittelgruppen, die nicht berücksichtigt werden konnten, zählen beispielsweise Kräuter/Gewürze und Nahrungsergänzungsmittel. Obwohl beispielsweise die Verzehrsmengen von Kräutern/Gewürzen gering sind, deutet die vorläufige Abschätzung darauf hin, dass diese Lebensmittelgruppe erheblich zur langfristigen wie auch zur kurzfristigen Exposition gegenüber 1,2-ungesättigten PA beitragen könnte.“
(https://www.bfr.bund.de/cm/343/aktualisierte-risikobewertung-zu-gehalten-an-1-2-ungesaettigten-pyrrolizidinalkaloiden-pa-in-lebensmitteln.pdf)
VERORDNUNG (EU) 2020/2040 DER KOMMISSION vom 11. Dezember 2020 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 hinsichtlich der Höchstgehalte an Pyrrolizidinalkaloiden in bestimmten Lebensmitteln
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32020R2040&qid=1620720763069
https://www.bfr.bund.de/de/suche.html?search%5Bquery%5D=Pyrrolizidinalkaloide
https://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-pyrrolizidinalkaloiden-in-lebensmitteln.pdf
https://www.tgd-bayern.de/artikel-bienen.php?DOC_INST=4&SUB=79
https://www.deutschlandfunkkultur.de/schoen-aber-giftig.993.de.html?dram:article_id=154582
https://www.ages.at/themen/rueckstaende-kontaminanten/pyrrolizidinalkaloide/
https://www.stiftungsland.de/was-wir-tun/kompetenzzentrum-jakobs-kreuzkraut-imkertelefon/
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.2903/j.efsa.2017.4908
https://www.deutschlandfunkkultur.de/schoen-aber-giftig.993.de.html?dram:article_id=154582
Die Kommentare sind deaktiviert.